Das zweitwichtigste Lebensmittel

Was Wasser in unserem Körper tut und was geschieht, wenn wir zu wenig davon bekommen

(efp).- Lebensmittel sind Stoffe, die wir zum Leben, ja zum Überleben brauchen. Das Lebensmittel Nummer eins ist Luft. Deren Qualität und Menge können wir kaum beeinflussen. Schon anders sieht es mit dem zweitwichtigsten Lebensmittel aus, dem Wasser.

Jede einzelne Körperzelle enthält diese Flüssigkeit aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom, in der die meisten Stoffe für den laufenden Zellbetrieb gelöst sind. Sobald wir den Zellen ihr Wasser entziehen, sterben sie. Darüber hinaus ist Wasser im Körper ein wichtiges Transportmittel und Temperaturregulator. Die durchschnittliche Wassermenge des Körpers wird auf 60 bis 65 Prozent geschätzt. Männer und junge Menschen sind etwas „wässriger“, Frauen und ältere Menschen etwas trockener.

Wie viel Wasser müssen wir trinken?

AnnaER / Pixabay

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Unser täglicher Wasserbedarf liegt bei zwei bis drei Litern. Je mehr wir uns körperlich betätigen, desto mehr Wasser brauchen wir, ebenso bei Diäten, Fieber oder Durchfall. Mit wachsendem Alter sinkt der Wasserbedarf. Bei einem Zwanzigjährigen liegt er bei 2,7 Liter, ein 60-Jähriger braucht nur noch 2,2 Liter. Entgegen der weit verbreiteten Vorstellung muss diese Flüssigkeitsmenge nicht komplett getrunken werden. Bei ausgewogener Ernährung nehmen wir ziemlich viel Wasser über die feste Nahrung zu uns, etwa 0,9 bis 1,2 Liter jeden Tag. Generell gilt: Je häufiger Obst und Gemüse auf dem persönlichen Speiseplan steht, desto weniger muss man trinken, da diese Nahrungsmittel selbst schon viel Wasser enthalten – und u.a. deshalb auch weniger dick machen.

 

Was geschieht bei Flüssigkeitsmangel?

Natürlich hat unser Körper gelernt, mit Notrationen klar zu kommen, jedenfalls für eine Weile. Bekommt er nicht genug Wasser, geht er zunächst überall da auf „Sparbetrieb“, wo keine Überlebensfunktionen bedroht sind. Er durchblutet die Haut weniger, scheidet weniger Schweiß aus und recycelt soviel Wasser wie möglich. Später holt er sich möglichst viel Wasser aus der Haut und aus dem Darm. Es kommt zu Verstopfung. Auch dem Blut wird allmählich Wasser entzogen, so dass es dickflüssiger wird. Langsam wird es kritisch; denn je dicker das Blut, desto schlechter lassen sich die Organe mit Sauerstoff versorgen. Das Herz muss für das selbe Ergebnis immer kräftiger schlagen, hat aber immer weniger Kraft, so dass der Blutdruck rapide absinkt. Das Risiko für einen Schlaganfall steigt. Inzwischen sind die Schleimhäute so trocken, dass sie ihre Schutzschildfunktion gegen äußere Eindringlinge immer schlechter aufrechterhalten können. Immer mehr Keime können in den Körper eindringen. Gleichzeitig lässt die Kontroll- und Koordinierungsfunktion des austrocknenden Gehirns nach.

Ab 15 Prozent Wasserverlust wird es lebensgefährlich

jarmoluk / Pixabay

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Konkret stellt sich Durst ein, sobald 0,5 Prozent des Körpergewichts an Wasser fehlen. Dann stimuliert die steigende Salzkonzentration im Blut das Durstzentrum im Zwischenhirn. Gleichzeitig erhält die Niere den hormonellen Befehl, weniger Flüssigkeit auszuscheiden. Ab zwei Prozent kommt es zu nachlassender geistiger Leistungsfähigkeit und Müdigkeit. Ab vier Prozent stellen sich Kopfschmerzen, Kreislaufbeschwerden und Muskelschwäche ein, ab fünf Prozent beginnen Muskelkrämpfe und Bewusstseinsstörungen. Ab 15 Prozent Wasserverlust des Körpergewichts wird es endgültig lebensgefährlich.


Bobby Langer hat viele Jahre lang als freier Journalist und im PR-Geschäft gearbeitet. Seine Spezialität ist das sorgfältige Zuhören und die verständliche Formulierung auch schwieriger Sachverhalte. Bei ecoFAIRpr hat er zurzeit die Redaktionsleitung.


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